Das Geld liegt auf der Bank - dummerweise ist es dort immer besser gesichert. Der Traum vom großen Coup aber bleibt, und das vom Herausgeber liebevoll und pfiffig zusammengetragene Lesebuch "Va Banque'' zu Theorie, Praxis und Geschichte des Bankraubs ist in altmodischer Respektlosigkeit solidarisch mit diesem Traum: Bankraub als individueller Versuch, eine gesellschaftliche Umverteilung hinzubekommen. Aber keine Angst, dies ist kein Witz- und Schulterklopfbüchlein der Möchtegernguerilla, sondern Empirische Kulturwissenschaft der unterhaltsamsten Sorte. Von allen möglichen Seiten gehen die Autoren klug und wendig an das Thema heran, aber immer unter dem Aspekt, dass Formen und Figuren des Verbrechens etwas über die Gesellschaft aussagen, in der sie entstehen.
Klaus Schönberger (Hg.): Va Banque. Verlag Libertäre Assoziation, Hamburg. 325 Seiten, 34 Mark.
(aus: Stuttgarter Zeitung, 03.11.2000)